Der «Grüne Güggel» kräht für die Biodiversität!

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Publiziert am 18. März 2025

3 Minuten Lesezeit

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Es werde grün! Um herauszufinden, wie grün eine Kirchgemeinde oder eine kirchliche Institution ist, gibt es das Umweltmanagementsystem (UMS) Grüner Güggel. Wer das 10-Punkte-Programm erfolgreich absolviert, dem lockt das Zertifikat Grüner Güggel.

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Illustration von Entosthodon fascicularis

Darum geht's

Der «Grüne Güggel» ist ein Label, das Kirchgemeinden erhalten, die ein Umweltmanagementsystem einführen. Damit verringern sie kontinuierlich Energie und Ressourcen und erhöhen die Biodiversität.  Der «Grüne Güggel» erfüllt die Vorgaben von ISO 14001. In der Deutschschweiz sind per Mitte 2025 rund 80 Kirchgemeinden und kirchliche Einrichtungen zertifiziert. Die oeku kümmert sich als Zertifikationsstelle des «Grünen Güggels» um die Qualitätssicherung des Labels.

Was ist der Grüne Güggel?

Wie grün ist eine Kirchgemeinde? Genau um das herauszufinden, wurde das Umweltmanagementsystem (UMS) Grüner Güggel entwickelt. Ursprünglich kommt es aus Deutschland und wird dort Grüner Hahn oder Grüner Gockel genannt, 2015 wurde der Grüne Güggel auch in der Schweiz heimisch. Es hilft Kirchgemeinden und kirchlichen Institutionen, ihre Umweltauswirkungen systematisch zu erfassen und zu reduzieren. Dabei muss man nicht perfekt sein! Die Kirchgemeinde legt für sich kurz-, mittel- und langfristige Ziele fest und verbessert sich von Jahr zu Jahr. Dabei geht es auch um die Vielfalt von einheimischen Pflanzen und Tieren, denn die oft grösseren Grünflächen auf den kirchlichen Arealen bergen viel Verbesserungspotenzial!

Darstellung des 10-Schritte-Prozesses, welcher zur Zertifizierung des Grünen Güggels führt.© Oeku

Zehn Schritte zum Zertifikat

Das Umweltteam der Gemeinde durchläuft ein 10 Schritte-Programm, um die Anforderungen des Labels zu erfüllen. Dabei ist die Bestandesaufnahme der umfangreichste, das Umweltprogramm der inhaltreichste und der Umweltbericht der kommunikativste Schritt. Das Umweltteam wird entweder von einer ausgebildeten Beratungsperson begleitet oder jemand von dem Team besucht den Lehrgang «Kirchliches Umweltmanagement», um sich das nötige Know-how zu erwerben.

Kosten und Nutzen

Die Einführung des UMS Grüner Güggel wird zum Teil durch ehrenamtliche Arbeit des Umweltteams geleistet. Das Team trifft sich über einen Zeitraum von rund 18 Monaten, zu ca. 10 Sitzungen. Bis zur Erstzertifizierung ist für die Einführung des UMS etwa mit folgendem Aufwand zu rechnen:

Aufwand

  • Mitgliedschaft oeku ab CHF 300 (10 Rp./Gemeindemitglied jährlich).

  • Umweltteam von ehrenamtlich bis entschädigt. Der Totalaufwand aller Beteiligten beträgt bis zur Erstzertifizierung ca. 220 Arbeitsstunden. Anschliessend reduziert sich der Aufwand pro Jahr auf ca. 50 Arbeitsstunden.

  • Berater:in des Umweltteams ist entweder jemand von der Gemeinde, welcher den Lehrgang «Kirchliches Umweltmanagement» absolviert hat (CHF 1280), oder eine externe Beratungsperson (CHF 4000–7000 bis zur Zertifizierung; je nach Erfahrung).

  • Zertifizierung: Beim 1. Mal circa CHF 1100 (inkl. Audit und eine Plakette); danach circa CHF 700 alle 4 Jahre.

Zusätzlich kommen die Kosten für die Umsetzung des Umweltprogramms hinzu. Längerfristig zahlen sich diese Investitionen aus: Der Verbrauch von Heizenergie, Wasser und Papier wird reduziert. Ausserdem motiviert die Umweltarbeit neue Gemeindemitglieder zum Mitmachen. Die Kirchgemeinde macht durch ihren Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung positiv von sich reden. Einige Kantonalkirchen unterstützen die Einführung des UMS Grüner Güggel finanziell – fragen Sie nach!

Vorgehen

  • Gleichgesinnte organisieren sich in einem Umweltteam.

  • Der Kirchgemeinderat oder die Kirchenpflege beschliesst die Einführung des UMS Grüner Güggel und meldet sich bei der oeku an.

  • Eine Person aus dem Umweltteam besucht den Lehrgang «Kirchliches Umweltmanagement» oder das Team nimmt eine externe Begleitung in Anspruch.

  • Das Umweltteam erarbeitet die Schöpfungsleitlinien, führt eine Bestandesaufnahme durch und entwickelt ein Umweltprogramm.

  • Der Kirchgemeinderat setzt die Vorschläge des Umweltteams in Kraft.

  • Ein:e kirchliche:r Auditor:in beurteilt das Umweltmanagement.

  • Sind alle Anforderungen erfüllt, übergibt die oeku der Kirchgemeinde das Zertifikat Grüner Güggel.

  • Jahr für Jahr wird das Umweltprogramm überarbeitet. Dies führt zu weiteren praktischen Verbesserungen in der Gemeinde.

Erst durch die vielseitige klar definierte Betrachtungsweise des Grünen Güggels ist mir bewusst geworden,was alles möglich sein kann und wo überall noch Handlungsbedarf ist.

Caroline Stäbler, Präsidentin Katholische Kirchgemeinde Dussnang-Oberwangen

Auskunft und Kontaktadresse

Geschäfts- und Zertifizierungsstelle Grüner Güggel

Schwarztorstrasse 18, Postfach, 3001 Bern

031 398 23 45, info@oeku.ch

Gelungene Beispiele!

Gespannt was Kirchgemeinden umgesetzt und erreicht haben? Die oeku hat spannende Beispiele zusammengetragen!

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